Entschuldigung für den 29. Februar 2016
(Ungarn)
Sehr geehrter Herr Klassenlehrer!
Mein Sohn hat sich gestern in eine Eidechse verwandelt. Heute ist die Sache schon vorbei. Er kann nun wieder zur Schule.
Siegfried Groß
(Vater)
Entschuldigung für den 29. Februar 2016
(Ungarn)
Sehr geehrter Herr Klassenlehrer!
Mein Sohn hat sich gestern in eine Eidechse verwandelt. Heute ist die Sache schon vorbei. Er kann nun wieder zur Schule.
Siegfried Groß
(Vater)
Das Thema ist „Willkommenskultur”. Was verstehen Sie darunter?
- Texte anhören. Entsprechen die Texte den Leseerwartungen?
Was für Texte sind das überhaupt (von ihrer Gattung her)?
- Ausspracheschulung: Texte in https://www.ivona.com/ eingeben, anhören, üben und eine eigene Aufnahme erstellen (und sie mir zuschicken). Ausspracheprobleme in der Gruppe diskutieren.
Weiterführende Aufgaben
- Schnellsprechverse sammeln, sie allein, paarweise, dann in der Gruppe laut üben. (Ratschlag zum Üben: Nach dem Sammeln wählt jeder Kursteilnehmer einen Schnellsprechvers, geht im Raum umher, wendet sich an einen Kollegen und spricht seinen Zungenbrecher dreimal hintereinander laut aus. Darauf „antwortet” dieser, indem er seinen Zungenbrecher ebenfalls dreimal hintereinander laut ausspricht. Anschließend geht man weiter zu einem anderen Gruppenmitglied. Es soll ruckzuck gehen - nicht länger als fünf Minuten.)
- Referat, Präsentation, schriftlichen Bericht zu „Willkommenskultur” erstellen.
Vereinskollege (und Holzkünstler) Anti erzählte uns folgende Geschichte, während er sich zum anstehenden Tischtennisspiel warmschlug.
Ein Mann in Prag merkt beim gewöhnlichen Spazierengehen plötzlich, dass er sich ohne besondere Anstrengung in die Luft erheben und so riesige Sprünge machen kann. Er probiert es aus und übt für sich allein, kann jedoch sein Können nicht geheimhalten und erzählt davon seinem Nachbarn, einem Journalisten der Sportredaktion irgendeiner Zeitung. Dieser schlägt ihm vor, seine Künste einer Gruppe von Experten vorzustellen. Als es dazu kommt, machen die Fachleute schon bei seiner ersten Bewegung kritische Bemerkungen zum Anlauf, zur Arm-, Bein- und Körperhaltung. Er spingt, all diese Instruktionen behaltend, zukurz.
Seit diesem Tag kann er nicht mehr fliegen.
JeFRAUd hatte mich um einige deutschsprachige Bücher von namhaften Autoren – wie Goethe, Schiller, Heine, Hesse, Th. Mann, Böll, Dürrenmatt, Borchert usw. – gebeten, weil ihre SprösslingIN diese Werke an einer Nationalitätenschule (für Ungarndeutsche) als Pflichtliteratur im letzten Jahr vor dem Abitur zu lesen hatte. Ich ging die Liste durch, suchte die Werke sorgfältig aus und ließ sie ihr überbringen. Nach Jahr und Tag bekam ich die Bücher mit Dankesäußerungen und einem kleinen Geschenk zurück, bis auf eines, das sie gern behalten wollte. Obwohl mir das Herz blutete, konnte ich ihren Wunsch nicht ausschlagen und sagte dem Band für immer ade.
Na ja, den Texten doch nicht für immer, sondern nur noch bis zum 31. 12. 2017, denn ab dann sind sie im „Projekt Gutenberg” nicht mehr gesperrt. So viel Geduld muss man schon haben – und ich habe so viel Geduld. Und wenn doch nicht, kann ich mich auch bis dahin mit dem schmalen Büchlein in meinem Regal „Die Hundeblume” begnügen, das immerhin dreizehn Erzählungen Borcherts beinhaltet, darunter „Die drei dunklen Könige”. Wer Deutsch kann (oder es lernt), muss einfach diese Geschichte gelesen haben.
Sie ist mir zu Weihnachten eingefallen, und ich habe sie gleich einem Schüler von mir gezeigt und mit ihm einige Sätze vom Anfang gelesen. Ich bin gespannt, ob er sie allein hat weiterlesen können und vor allem wollen.
Borchert spielt in meinem Leben eine wichtige Rolle, denn in der Ablussprüfung an der Uni habe ich gerade das Thema „Die Short Story nach dem zweiten Weltkrieg” in Literatur bekommen. (Was in Grammatik und Pädagogik los war, weiß ich seltsamerweise überhaupt nicht mehr.) Die Rede war außer von Amerikanern vor allem von Wolfgang Borchert und seiner Erzählung „Die Hundeblume”. Seitdem habe ich das Stück „Draußen vor der Tür” und u.a. die herzzerreißende Kurzgeschichte „Nachts schlafen die Ratten doch” gelesen. Großartige Literatur – nicht nur für Deutsch als Fremdsprache!
1: Auf dem Markt -
"Sind das deutsche oder ausländische Äpfel?"
"Ja, wollen Sie die essen oder wollen Sie mit ihnen reden?"
2: Bonmot: "Fühl dich wie zu Hause - aber benimm dich nicht so."
S E LF I E OHNE W E IWE I UND P A RI S H ILTO N
Es ist wieder ein Jahr im Leben des Blogs vergangen. An der KONZEPTION, die nach dem ersten Jahr festgelegt worden war, wurde nichts geändert: die vor allem für Fortgeschrittene DaF-Lerner geeigneten Texte beschäftigen sich mit für mich persönlich interessanten Themen; die dazu erstellten Lehrerhandreichungen sollen Kollegen helfen, Texte und Themen im Unterricht einzusetzen.
Danke, Dominik, für die Hilfe bei der Aussprache der Texte!
Am populärsten waren die spielerischen Online-Übungen (Apps) zur Wortschatzerweiterung von Substantiven mit den Endungen „-el”, „-er” und „-en”, aber auch die „Bildbeschreibung - Eine Person entfernt Schnee” erfreute sich großer Beliebtheit.
Fortsetzung folgt.
(links: Nummer des Textes, Mitte: Besucherzahl, rechts: Thema)
Gestern hatten wir ein Auswärtsspiel. In der schäbigen, völlig heruntergekommenen Halle musste man sich lange warm laufen, bis man einigermaßen bereit zum Spielen war, so bitterkalt war es. (Keine Heizung, kein warmes Wasser.) Im kahlen, dunklen Raum, auf dessen abgenütztem Parkett teilweise ein nicht ganz glatter linoleumähnlicher Belag ausgebreitet war, haben auf sechs Tischen drei Mannschaften gegeneinander gespielt. Unsere Mannschaft hat gut abgeschnitten; ich habe sogar einen Kollegen getroffen, den ich vor vielleicht sieben Jahren, am Anfang meiner Tischtenniskarriere das letzte Mal gesehen hatte. Ein schönes Erlebnis.
Bei diesem Klub (namens Postás), in dieser Halle ist (u.a.) der zweifache Weltmeister, vielfache Europa- und Landesmeister, eine lebende Legende des Tischtennissports Tibor Klampár groß geworden. Das ist lange her, aber die Halle dürfte ihm heute noch sehr bekannt vorkommen.
In den Nachrichten liest man, dass zwei neue Trainingsplätze mit Heizungsanlage nationalen Baustils á la Makovecz errichtet werden sollen. Es handelt sich dabei um die Erweiterung des Fußballkomplexes direkt neben dem Geburtshaus des amtierenden Ministerpräsidenten Ungarns im Dorf namens Felcsút.
Gestern ist Árpád Göncz, das einstige Staatsoberhaupt, zu Grabe getragen worden. Mit ihm soll auch die Republik in Ungarn begraben worden sein.
So ist es.
Es ist Vormittag. Man steht auf dem Balkon. Im Türrahmen. Unbeweglich. Eine leichte Brise geht. Die Sonne scheint. Wärme durchdringt einen. Minuten lang. Länger.
Altmännersommer.