Es fällt mir dazu dieses Werk Ödön von Horváths ein:
Start und Ziel
Manchmal plaudern Start und Ziel miteinander.
Es sagt das Ziel:
»Stände ich nicht hier – – – wärest du ziellos!«
Und der Start sagt:
»Das ist schon richtig; doch denke: wäre ich ziellos – – – was dann?«
»Das wäre mein Tod.«
Da lächelt der Start:
»Jaja – – –so ist das Leben, Herr Vetter!«
(in: http://gutenberg.spiegel.de/buch/sportm-2913/2 )
* * *
An diesem denkwürdigen Tag habe ich mir das Weihnachtslied „Maria durch ein Dornwald ging” auf Youtube mehrmals angesehen, angehört und dann selbst nach den Noten im Buch gesungen und auf der Altblockflöte in zwei Stimmen geübt. Ich kenne viele (deutsche) Weihnachtslieder, aber dieses ist mir bislang unbekannt gewesen. Die eine Stimme habe ich mit dem Computer aufgezeichnet, die andere live dazugespielt. Es hört sich wie ein gregorianisches Lied an. Herrlich!
Es ist nicht sehr einfach, Melodie und Rhythmus präzise wiederzugeben, Aufzeichnung und Livemusik in Einklang zu bringen, eventuell auch die zweite Stimme hinzufügen und eine MP3-Datei entstehen zu lassen.
Mit „Audacity 1.3.14” hört und sieht man die aufgezeichnete Stimme, man kann eine weitere hinzufügen oder eine zweite, dritte usw. Ein großes Problem besteht darin, die Lautstärke und das Mikrofon so einzustellen, dass der Atem bei der Aufzeichnung nicht zu hören ist. Die zwei Stimmen so zu spielen, als ob sie praktisch eine einzige (mit zwei Melodien) wären, ist besonders schwierig. Man sieht und hört immer wieder Ungereimtheiten, also muss hier und da etwas gelöscht oder hinzugefügt werden. Geht es nicht mehr, weil zu viel gelöscht oder hinzugefügt worden ist, bleibt einem nichts anderes übrig, als das Ganze wieder von vorne anzufangen. Selbst bei einem so einfachen, kurzen, volkstümlichen Lied ist dieses Verfahren ziemlich mühsam. Und es kommt dabei Musik von einer halben Minute heraus. (HIER zu hören.)
Es macht dennoch unheimlich Spaß. Mir auf jeden Fall.