Über „Lesetexte aus einem werdenden DaF-Lehrwerk”
(zur Sensibilisierung von Schreiben und Aussprache):
(Danke, Nadja Blust!)
Vor einem Jahr habe ich begonnen über persönliche Erlebnisse zu schreiben, ohne besonders viel darüber nachgedacht zu haben. Ich wusste nur, dass es irgendwie auch mit dem DaF-Unterricht zusammenhängen und ihn (und den Fremdsprachenunterricht im Allgemeinen) verbessern sollte.
Die einfachste Art der Veröffentlichung, der Blog, lag auf der Hand; aber es hat sich herausgestellt, dass sie (in dieser Form) nur (oder in erster Linie) der Chronologie der Aufzeichnungen, nicht jedoch dem eigentlichen Sinn der Texte zugute kommt: sie ist weder übersichtlich noch praktisch noch logisch. Sie muss also verbessert werden.
Nimmt man die Statistik der Blogseite unter die Lupe, kann rückblickend festgestellt werden, dass die Woche Nr. 11 am stärksten war mit 3 Aufzeichnungen, ansonsten erschien meistens wöchentlich ein Text, seltener zwei. Es hat von den insgesamt 33 Texten „Ungarn bringt bessere Leistung (1)” gewonnen (mit 141 „Augen” – so viele haben sich die Seite angesehen), zweiter geworden ist „Lehrerhandreichungen zum Text Berufswahl” (mit 135), dritter: „Über ein Lied – Die Prinzen: Deutschland” (mit 131).
Die Texte sind (NATÜRLICH) unterschiedlich lang und unterschiedlich schwer geraten. (Manche gehören in dieser Form nicht hierher, aber sie haben auch geholfen, die Frage nach dem Ziel dieser Aufzeichnungen etwas klarer werden zu lassen.) Beim Schreiben hat sich folgendes Konzept herauskristallisiert:
„Ich stelle mir ein Lehrwerk auf facebook oder sonst wo im Internet vor, das über das Alltägliche manchmal auch über den alltäglichen Sprachgebrauch hinaus spricht, sich mit dem Erlebten – manchmal sogar unter die Haut gehend – auseinandersetzt und mit einer Anzahl von Texten und ihrer Aussprache als Beispiel dient. Es soll den Lernenden zu ähnlicher Produktion animieren …”
(Zitat aus: „Was will der ’Dichter’ oder DaF und Frieden – Herbst 2014)
„Erfahrungen als Sprachlerner haben mich auf die Idee gebracht, (vorerst) ein DaF-Lehrwerk mit SEHR persönlichen Lesetexten entstehen zu lassen, die sich mit konkreten thematischen Bereichen befassen. Mir schwebt ein Internetbuch vor, dessen Reservoir kontinuierlich um hervorragende Lösungen, Textvarianten (auch mit Aussprache) von Lernenden (und Lehrern oder anderen Muttersprachlern) erweitert wird…
Die Lesetexte dienen als Beispiel dafür, dass Lerner einer Fremdsprache fähig sind, mit bestimmten sprachlichen Strukturen (Wortschatz, Grammatik, Stilistik, Soziokultur: entsprechenden Kompetenzen) etwas (Gewohntes und Gewöhnliches, aber vielleicht auch Ungewohntes und Ungewöhnliches) über sich, ihre Umgebung, …, über die Welt auszudrücken.”
(Zitat aus: „Überschwellig”)
Am Anfang gab’s nur Aufzeichnungen, später auch sog. Lehrerhandreichungen als Hilfeleistungen für Lehrer, die sie im Unterricht einsetzen möchten. Das soll durchgänging (also auch rückgängig) und klar strukturiert gemacht werden. Dazu brauche ich Hilfe von praktizierenden Kollegen, die Lust haben, die Texte im Unterricht auszuprobieren, zu ihnen didaktische Vorschläge zu machen und ihre Schüler zu ähnlicher (schriftlicher und mündlicher) Produktion zu bewegen.
Außerdem brauche ich Hilfe von deutschen Muttersprachlern, die gewillt sind – wie Dominik (Lingudora) –, die Texte vorzulesen. Es wäre schön, den Lernern zu zeigen, wie sich die Texte in Österreich, Nord-, Mittel- und Süddeutschland und der Schweiz (jeweils als Hochdeutsch lokaler Prägung) anhören.
Da es sich um ein langjähriges internationales Projekt handelt, brauche ich dreierlei: Rückmeldung (Korrekturlesen, sprachlich-inhaltliche Bemerkungen), Mitarbeit (Didaktisierungen, Ausprobieren im Unterricht und Rückmeldung darüber) und Teilen (auf Facebook).
Auf geht’s!