Motto:
"Gegen Rheuma soll ein Katzenfell helfen."
"Ich habe es probiert, aber ich kriege einfach keinen Bissen runter."
Ich war beim Allergologen, nachdem ich dort einen Termin bekommen hatte.
Es saßen in der Praxis eine ältere Ärztin und eine jüngere Assistentin. Jene befragte mich über alles Mögliche: Alter, Beruf, meine Beschwerden. Vor allem über die Beschwerden. Nebenbei stellte sich heraus, dass ich vom HNO-Arzt (Hals-Nasen-Ohren-Arzt) hierher beordert worden war...
Nun erklärte sie mir, was mir bevorstand. Ich sollte auf allergene Stoffe hin untersucht werden. Wenn ich allergische Reaktionen zeigen würde, werde als Abwehrreaktion des Körpers Histamin entwickelt. Ich würde also nicht nur auf allergene Stoffe wie Hunde- und Katzenfell usw., sondern auch auf Histamin selbst untersucht. Da der Körper infolge der erwähnten Abwehrreaktion Histamin produziere, erröte die Histaminstelle. Vergleiche man diese mit den anderen Stellen, komme man zu einer Diagnose. Ich versuchte mir die Miene eines mehr oder weniger Mitwissenden aufzusetzen, was mir wahrscheinlich allzu gut gelungen war, denn die Ärztin packte die Gelegenheit beim Schopfe und fuhr mit der Schilderung der Wechselwirkung chemischer Stoffe in meinem nichtsahnenden Körper mit einer Vehemenz fort, die ihresgleichen suchte. Ich verstand nur Bahnhof.
Während dies geschah (dass nämlich als Abwehrreaktion Histamin produziert werde und ich eindeutig nur Bahnhof verstand), ergriff die Assistentin meinen linken Arm, kritzelte mit einem Kugelschreiber allerlei Hieroglyphen darauf, ließ aus einer Pipette je einen Tropfen Flüssigkeit darauf und durchlöcherte sodann meine Haut, wohl damit die Tropfen die Abwehrreaktion leichter auslösten. Ich musste anschließend meinen Unterarm zwanzig Minuten lang im Wartesaal gerade halten, wurde wieder in den Untersuchungsraum gebeten und auf allergene Stoffe hin geprüft...
Ich huste weiter, bin heiser, mir tun nach wie vor die Stimmbänder weh - aber ich habe keine Allergie.