Letzte Woche wollten und wollten die Preise nicht sinken – weder auf dem Markt noch sonst in den außermärktischen Geschäften. Na gut, dann halt nicht. Ich habe dieses Jahr schon genug Konfitüre (mit Butter zum täglichen Frühstück für meinen Sohn) gemacht, es wird wohl ausreichen bis zur Kirschen- und Sauerkirschen-, aber auch bis zur Aprikosensaison. Um so mehr, als sie uns schon eigentlich ins Haus stehen …
Nach dem ausgiebigen Dienstagstraining fuhr ich nach Hause und hielt dann doch – kurz entschlossen – am 24 Stunden lang geöffneten Obstgeschäft gleich an der Hauptstraße an. Am Kiosk vorbeispazierend musste ich ein schmerzhaftes Fehlen von Erdbeeren feststellen, bis ich einige Kisten übereinander (oder untereinander – reine Ansichtssache!) entdeckte, so dass die obere leer lag. Ich zeigte fragend auf den Stapel, worauf der Verkäufer die Schultern hochzog und entgegnete, dass die Erdbeeren schon für die Katz seien, sie würden nur noch zur Marmelade taugen. – Das ist es eben, was ich brauche, wendete ich ein.
Er bot mir an, das Ganze mitzugeben, aber ich wusste mit den Kisten nichts anzufangen. Am Ende öffnete ich die große Einkaufstasche, ließ ihn „nur” zwei Kisten hineinschütten und gab ihm dafür – großzügig wie ich bin – 600 klingende ungarische Forint (etwa zwei Euro nach dem Wechselkurs der letzten Zeit)…
Als ich fünf Minuten später zu Hause ankam, begann der Erdbeersaft schon sanft, aber unaufhaltsam unten aus der Tasche zu tröpfeln, so dass ich sie vor der Eingangstür auf den Rasen stellte, für eine Schüssel hoch in die Wohnung eilte, dann wieder hinunter, sie (die Schüssel) mit dem etwas matschigen Obst füllte, sie nach oben brachte, mit fließendem Wasser wusch und das grüne Zeug, die Blätter und den weißen harten Stiel (auf Ungarisch csuma, ein nützliches Wort für Kenner der Sprache der Madjaren) per Hand entfernte. Dabei erlitt ich eine selbst nach Tagen sichtbare Verletzung am Daumennagel – logische Folge, wenn man nicht zum praktischen (untentbeerlichen) Apparat greift, den meine Gattin dieses Jahr endlich besorgte… Dieses Mal ließ ich ihn links liegen (es geht ja per Hand wesentlich schneller) und warf mich wild an den Erdbeerberg von etwa sechs Kilo.
Selbstgemachte Erdbeerkonfitüre mit Schlagsahne – das ist das Resultat. Lecker, lecker! So etwas aß ich – ich weiß nicht, wann – das letzte Mal. Der Höhepunkt dieser Erdbeersaison!