Es beginnt mit ein paar Takten der „Freudenode” (von Friedrich Schiller) aus Beethovens Neunter Symphonie, der EU-Hymne und setzt sich mit moderner Popmusik fort, die dann immer beim Refrain „deutsch!” explodierend die aufgezählten Werte vom alten und neuen (wiedervereinten) Deutschland infrage stellt und somit ein ironisch-sarkastisches nationales Zerrbild liefert.
Als Lehrer für Deutsch als Fremdsprache von Budapest kann ich der Band zu dieser Anti-Hymne, die auf allen Registern von Klischees spielt, nur gratulieren, denn sie fordert geradezu zu einer Debatte über unser Wertesystem heraus. Um Missverständnissen vorzubeugen: es geht dabei nicht nur um Deutschland, sondern um alle Länder, die sich kennenlernen wollen. Ich begann und beginne diese Sisyphusarbeit in meinen DaF-Stunden, hielt und halte das Lied für ziemlich aktuell. Man kennt doch diese selbstverherrlichenden hohlen Losungen auch hierzulande nur allzu gut… – „Alle Menschen werden Brüder”?
(Die Prinzen: Deutschland)