Sprachniveau: B2 und aufwärts
Die Napraforgó utca (Sonnenblumenstraße*) befindet sich nicht weit von unserer Wohnung. Es handelt sich dabei um eine vielleicht 100 Meter lange Straße mit kleinen hübschen Bauhaus-Villen, die während der großen Weltwirtschaftskrise 1928-1933 errichtet wurden. Man wollte zeigen, dass es möglich ist, auf verhältnismäßig engem Raum, verhältnismäßig billig, ein anspruchsvolles Ensemble von Häusern mit Gärten, eine schöne Wohnsiedlung zu schaffen. Die Idee, deren Quelle auf die Stuttgarter Werkbundsiedlung zurückgeht, wurde innerhalb von nur anderthalb Jahren verwirklicht, und die Siedlung wurde den künftigen Einwohnern am 9. November 1931 unter großem Jubel übergeben.
Das Ergebnis kann sich auch heute noch sehen lassen.
(Bildquelle: http://napraforgoutca.hu/ )
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In dieser Straße kann man auch eines Architekten gedenken, der sich vor seiner Karriere im Bauwesen schon einen Namen im Sport gemacht hat. Gemeint ist ein gewisser Alfréd Hajós, der bei den ersten Olympischen Sommerspielen der Neuzeit 1896 in Athen die erste Goldmedaille (und dann noch eine), für Ungarn geholt hat. "Der ungarische Delfin", wie er damals in der Sportpresse genannt wurde, gewann im Freistil sowohl über 100 als auch über 1200 Meter.
Bei der Siegerehrung fragte ihn der griechische König, wo er denn so gut schwimmen gelernt habe. Er antwortete: "Im Wasser, Majestät!"
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* Eigennamen werden natürlich nicht übersetzt, aber dieses Mal habe ich eine Ausnahme gemacht, denn es geht um einen sogenannten sprechenden Namen, der weiter erklärt werden muss (siehe den Link: oben zweites Wort).