(Weiteres zu Dániel Varrós Nachdichtungen von Wandrers Nachtlied)
Szelidített változat kisebbeknek
Minden orom csupa
öröm,
a lombokon, a
lömbökön
szél szól: lihi.
Madárdaltól nem zeng az erdő.
Örvendj, tekergő,
itt a pihi.
Das größte Problem für den Übersetzer besteht darin, dass dieses Gedicht voll Spielereien ist, die es in dieser Form im Deutschen natürlich nicht gibt und nicht geben kann. Es geht vor allem um vier Wörter und ihre „Umgebung”, die hiermit erklärt werden sollen.
Das erste Wortpaar ist „orom” und „öröm”. Man sieht, die Konsonanten sind identisch, die Vokale beumlautet. Das Ausgangswort, das im Ungarischen pathetisch und ein wenig antiquiert klingt, bedeutet „Gipfel” und wurde bei den ungarischen Nachdichtungen von „Wandrers Nachtlied” reichlich verwendet. Das mit Umlauten evozierte „öröm” heißt Freude.
Das zweite „lombokon” (im Laub), „lömbökön”: Es ist ein Spiel, mit dem Varró wieder einmal mit Umlauten ein Wort konstruiert, das es nicht gibt, nichts bedeutet, aber Heiterkeit: leichtes Lächeln bis lauthalses Lachen erzeugt – wegen Nonsens. Inhaltlich haben wir es mit einer Leerstelle zu tun.
„Lihi”, trotz einmaliger Bildung des Dichters, ist eindeutig und steht lautmalerisch dafür, dass einem Lebewesen die Puste ausgegangen ist und es gerade nach Luft schnappt. Sozio-stilistisch kann es als kinder- oder jugendsprachlich und als eine Verniedlichung eingestuft werden. Ganz genau wie sein Reimpaar „pihi” (auf Deutsch: Ruhe, Rast), das durchaus allgemein verbreitet ist und dazu noch als familiär, lässig und leger gilt.
Es sei noch auf das sehr auffällige stilistische Mittel der Alliteration in der fünften Zeile verwiesen: „szél szól”.
* * *
Die wortwörtliche Übersetzung in Prosa ergibt Folgendes:
Alle Gipfel (sind) voller
Freude,
im Laub, im
Läub
(der) Wind spricht: äch/ach/ächz.
Vom Vogelsang ist nicht laut der Wald. / Es schallt kein Vogelgesang im Wald.
Freu dich, Schlingel,
hier/da (ist) die Ruhe.
* * *
Es entstanden einige Varianten, mit denen ich nur teilweise zufrieden war und bin. Vielleicht aus dem selben Grunde, mit dem unser Dichter damals seine Variante(n) im Buch betitelte: Aus der Serie „Lasst uns darüber witzeln, was wir nicht übersetzen können”. Man muss sich entscheiden können – und das habe ich auch getan, bitte sehr:
Die Gipfel sind lauter
Freude;
lausche im Laube
der Bäume
Wehwehn des Winds.
Vogelgezwitscher hörst da nimmer.
Freu dich, du Schlingel,
’ne Auszeit gibt’s.